FeinwerkTechnik GmbH
Branche: Maschinenbau, Anlagenbau
Mitarbeiter: 75
Kunde seit: 2006
Mit der richtigen Strategie zum reibungslosen ERP-Systemwechsel
Ein Unternehmen mit hoher Fertigungstiefe bei geringen Produktionsmengen, komplexen Stücklisten, Variantenvielfalt und höchsten Präzisionsanforderungen erfordert softwareseitig umfangreiche Funktionalitäten und Anpassungsfähigkeit. Die ERP-Software DELECO® überzeugte die FeinwerkTechnik GmbH deshalb auf ganzer Linie. Besonders das Qualitätsmanagement sowie die integrierte Finanzbuchhaltung und Kostenrechnung gaben das Go für die Entscheidung zum System. Schritt für Schritt wurden Standardmodule der Warenwirtschaft und Produktion mit individuellen Anpassungen für die Verwaltung von Rahmenaufträgen, die Abbildung von Kosignationslagern und Zeichnungsverwaltung in das Arbeitsumfeld des Herstellers für Präzisionsantriebe eingebettet. Die Schwierigkeit, DELECO® bei laufendem Betrieb einzuführen, konnte reibungslos gemeistert werden.
IT-Infrastruktur
Ausstattung mit:
- Client- und Serverlösungen
Installation, Konfiguration von:
- Virtualisierungsplattform
- Messaging- und Collaborationplattform
- Datenbankserver
- Monitoringsystem
- Backuplösung
- ERP-System DELECO®
FeinwerkTechnik GmbH – Anwenderbericht 2009
Die Einführung einer neuen Unternehmenssoftware stellt Mittelständler in der Regel vor große Anstrengungen, weil zwar nahezu alle Bereiche direkt davon berührt, das Tagesgeschäft aber dennoch nicht eingeschränkt werden darf. Wie ein geordneter ERP-Umstieg im laufenden Betrieb bei einem mittelständischen Fertigungsunternehmen erfolgreich durchgeführt wird, zeigt das folgende Beispiel der FeinwerkTechnik GmbH.
Die FeinwerkTechnik (FWT) GmbH aus Geising, beheimatet im Zentrum der sächsischen Feinmechanik in unmittelbarer Nachbarschaft der weltberühmten Glashütter Uhrenmanufakturen, entwickelt, konstruiert und fertigt Präzisionsantriebe. Das Unternehmen, das auf mehr als ein dreiviertel Jahrhundert feinmechanische Tradition zurückblickt, produziert heute mit 75 Mitarbeitern für industrielle Hersteller aus dem Maschinen- und Anlagenbau, der Mess- und Regeltechnik sowie dem Geräte- und Apparatebau. Lösungen aus Geising finden sich z.B. in Druck- und Textilmaschinen, in Heizungsanlagen, Türschließsystemen oder Gasmengenzählern wieder. Die Exportquote beträgt derzeit 25 Prozent. Seit dem Jahr 2000 greift bei FWT ein neues Unternehmenskonzept, wie Geschäftsführer Jürgen Graf erläutert: „Wir haben uns bewusst vom reinen Teilefertiger hin zur Entwicklung von Baugruppen für Antriebstechnik und Getriebebau positioniert. Durch neue, Branchen übergreifende Produkte, größtenteils kundenspezifische Antriebe, konnten wir neue Kundengruppen erschließen.“ Mittlerweile trägt die Baugruppen-produktion schon zu 75 Prozent zum Gesamtumsatz bei, der Rest wird mit Teilefertigung, z.B. präzise Zahnräder erbracht. Sowohl die Einzelteil- als auch die Baumgruppenfertigung fin-det bei FeinwerkTechnik nicht in Massen- oder Großserienproduktion, son-dern in kleinen und mitt-leren Fertigungsmengen statt. Gekennzeichnet ist die Produktion zudem durch eine hohe Fertigungstiefe.
Kriterium Ausbaufähigkeit
Infolge des veränderten Unternehmenskonzeptes hin zur Baugruppenherstellung stiegen die organisatorischen Anforderungen stetig. Während des Übergangs zu einer immer vielschichtigeren Produktion erkannte FWT die dringende Notwendigkeit, alle produktionsrelevanten Prozesse und Abläufe softwareseitig abzubilden und in den gesamten Unternehmensablauf zu integrieren. „Unser vorhandenes Softwaresystem deckte allerdings nur den warenwirtschaftlichen Teil der Geschäftsprozesse ab und war nicht in Richtung Produktionsplanung und –steuerung ausbaufähig“, umreißt Jürgen Graf die Problematik. Deshalb begann er 2005 auf verschiedenen Messen und Veranstaltungen mit der Suche nach einer neuen Lösung. Nach einem intensiven Auswahlverfahren entschied sich die FeinwerkTechnik GmbH schließlich für das ERP-Komplettsystem DELECO® der DELTA BARTH Systemhaus GmbH. "Wir haben intern klare strategische Ziele und Fahrpläne formuliert, was wir im Programm abgebildet wissen wollten, natürlich auch hinsichtlich der Fertigungseinbindung“ beschreibt Jürgen Graf die Vorgehensweise im Auswahlprozess. DELECO® überzeugte mit seiner Ausbaufähigkeit und den Komponenten zur Fertigungssteuerung, der Integration von Finanzbuchhaltung mit Kostenrechnung sowie umfangreichen Qualitätsmanagement-Funktionalitäten. „Ebenso wichtig war für uns die Anpassungsfähigkeit der Software“, so Jürgen Graf mit Blick auf die hohe Fertigungstiefe bei geringen Fertigungsmengen, komplexe Stücklisten, Variantenvielfalt und höchste Präzisionsanforderungen bei FWT.
Ausgeklügelter Etappenplan
Beim Projektstart Anfang 2007 standen bereits zeitlich und inhaltlich definierte Meilensteine für den Softwareumstieg fest. Der erste Schritt bestand in der vollständigen Abbildung sämtlicher warenwirtschaftlichen Prozesse analog dem Vorsystem. Nach erfolgter Datenübernahme wurden alle Einkaufs- und Verkaufsprozesse sowie die Lieferscheinverwaltung angebunden. Dazu führte FWT mit der Lösung eGecko eine neue Finanzbuchhaltungssoftware ein, die per Schnittstelle mit DELECO® verbunden ist. Das Geisinger Unternehmen hatte also bereits frühzeitig den mit dem Vorgängersystem über Jahre genutzten Stand erreicht und gleichzeitig die Weichen für eine umfassende Überführung der gesamten Unternehmensorganisation in ein neues Komplettsystem gestellt. Vertriebsseitig konnten im neuen ERP-Infozentrum sofort aussagekräftige Analysen und Statistiken aufbereitet werden, etwa zu den Auftragsvolumen einzelner Kunden. Die nächste große Aufgabe bestand im Aufbau eines softwaregestützten Qualitätsmanagements. Auch hierfür hält DELECO® eine integriert Lösung bereit. Damit ist die Feinwerk-Technik GmbH nun in der Lage, neben der Waren-eingangskontrolle auch die komplette Reklamations-abwicklung, also bspw. das Erfassen von Reklama-tionen und deren Doku-mentation in 8D-Reports, über das ERP-System vor-zunehmen. Weiterhin wird der durch Qualitätsmängel entstandene Mehraufwand ausgewertet und damit sichtbar.
Individueller Zuschnitt
„Weitere wichtige Schritte waren Anpassungsleistungen, die aus konkreten Praxisanforderungen entstanden“, erklärt Jürgen Graf. Mit seinen Großkunden hatte er nämlich Rahmenaufträge vereinbart, die er im ERP-System ebenfalls abbilden wollte. DELTA BARTH erweiterte daraufhin die vorhandene Funktionalität entsprechend und entwickelte so gemeinsam mit FWT eine ausgeklügelte Rahmenauftragsverwaltung, die alsbald in den DELECO®-Produktstandard überführt und somit auch anderen Anwendern zugänglich gemacht wurde. Ähnlich verlief es mit der Verwaltung von Konsignationslagern. Gemeint sind damit Warenlager eines Lieferanten, welche sich im Unternehmen des Abnehmers befinden. Auch hierfür schuf der Softwarehersteller die nötigen Komponenten. Schließlich wurde noch eine Zeichnungsverwaltung implementiert, die überall in der Fertigung sofortigen Zugriff auf hinterlegte Zeichnungen und Dokumente gestattet.
Heiße Phase Fertigung
Gegenwärtig läuft nun bei der FeinwerkTechnik GmbH die heiße Phase der Fertigungsanbindung. „Bei der vorherrschenden Produkttiefe kann man nicht nach und nach umsteigen, sondern muss dies auf einmal und vollständig tun“, ist sich Jürgen Graf sicher. Deshalb wandern die Bestandsführung, die Kalkulation und die Technologiedatenpflege geschlossen ins neue ERP-System. Parallel dazu werden alle Fertigungs- und Montagebereiche mit mobiler Scannertechnik zur Rückmeldung der Arbeitsaufträge ausgestattet. „Die Scannersysteme haben wir, kombiniert mit dem entsprechenden Barcode-Druck auf den Arbeitsplänen, Ende 2008 ausführlich erprobt“, so der Geschäftsführer. Neben Scannern werden auch Rückmeldeterminals in den Werkhallen stationiert, um sämtliche Arbeitsschritte und die Warenendabnahme softwareseitig zu erfassen. Nach Abschluss der Fertigungsintegration werden 30 Mitarbeiter regelmäßig mit DELECO® arbeiten. Einigen wurde die Software bereits 2008 in verschiedenen Schulungen intensiv näher gebracht.
Positive (Zwischen)Bilanz
An der Richtigkeit des gewählten Verfahrens der schrittweisen ERP-Einführung hegt Jürgen Graf keine Zweifel: „Wir wussten genau, worauf es uns ankam und haben dies bereits bei der Softwareauswahl berücksichtigt. Die an Meilensteinen orientierte Vorgehensweise hat es uns ermöglicht, den ERP-Umstieg bei laufendem Betrieb ohne Beeinträchtigungen vorzunehmen.“ DELECO® begleitet seit zwei Jahren das allgemeine Wachstum der FeinwerkTechnik GmbH, das sich 2008 erneut in einem 15-prozentigen Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr sowie kontinuierlich steigenden Mitarbeiterzahlen widerspiegelte. Nach Abschluss der Fertigungsintegration wird der Ausbau der komplett softwaregestützten Unternehmenssteuerung, den Jürgen Graf als fortwährenden Prozess versteht, noch nicht beendet sein: „Wir werden letztendlich alle relevanten Daten aus den Fertigungsprozessen auch in die Kostenrechnung übernehmen“, so der Geschäftsführer, „und genaue Aussagen treffen, welcher Aufwand notwendig ist, um einen bestimmten Kostenträger herzustellen.“ Bei der präzisen und weitsichtigen Vorgehensweise des Geschäftsführers und seiner Mitarbeiter besteht kein Zweifel, dass dies auch gelingt.




Besuchen Sie die Website unseres Referenzkunden oder laden Sie den Anwenderbericht als PDF herunter.